Commodore
Meeting 2013
Text von
Christian Dombacher
Ergänzungen von Stefan Egger
Photos von Reinhold Schertler, Stefan
Egger und Christian Dombacher
Weitere Fotos
gibt es im Online-Album von Peter Urban:
https://plus.google.com/photos/110419242895272879939/albums/5872635781622657041
Obwohl der Frühling dieses Jahr
bestenfalls eine Stunde betrug, zog es
viele treue Commodore Fans erneut zum
Wiener Commodore Treffen. Mit großem -
dem Frühling gerecht werdenden - Eifer
wurden schwere Kuben in die Wiener
Freiheit bewegt. Der Einsatz bloßer
Muskelkraft erinnerte an den Bau der
Pyramiden in Ägypten. Klar war: SX64,
Monitor 1701 und die klassische 1541
trugen einiges zum Gesamtgewicht bei.
Obwohl dieses Jahr ein
großer Anteil der gewohnten Gäste
ausgelassen hat, war das Meeting gut
besucht. Das lag auch an den vielen neuen
Gesichtern, die neue Ideen und Hardware
mitbrachten. Unter ihnen war auch Ossi,
der seinen SX64 mittels Comet64 über einen Apple Laptop
und ein iPhone an das Internet koppeln
wollte. Auch unsere Freunde aus Oregon,
USA, standen bereit. Ziel der Aktion war,
einen internationalen Chat über den C64
ins Leben zu rufen. Trotz vielfacher
Versuche gelang es nicht, eine Verbindung
herzustellen, was teils an den schlechten
Empfangsbedingungen im Keller des
Veranstaltungsortes in der Wiener
Freiheit und teils an Apples neuem
"Moving Hotspot Feature" lag.
Für Videobegeisterte gab
es diesmal ein besonderes Schmankerl zu
bewundern. Reinhold Schertler brachte
seinen Amiga 500 samt externer Festplatte
AlfaPower mit, um damit Filme
wie Avatar, Indiana Jones oder Star Wars
vorzuführen. Bildqualität und Frame
Rate waren überraschend gut - die kleine
Freundin brachte es immerhin auf 10fps
(Einzelbilder pro Sekunde). Dabei sei
erwähnt, dass es sich um einen Standard
Amiga 500 mit 68000 CPU handelte und nur
der Speicher auf 8 MB RAM erweitert
wurde, wenngleich 1,5 MB RAM dafür
ausreichen sollten. Gleich nebenan
glänzte der Amiga 1200 (mit PowerPC
Unterstützung) von AMike. An dieser
Stelle auch Danke an Shahzad, der
Originaldisketten des neuen Amiga Spiels
"Sqrxz
2"
mitbrachte und zur freien Entnahme
bereitstellte.
Overdoc hatte diesmal ein
CD32 in der Tasche, welches mit einem
SX32 versehen war. Das SX32 gibt dem CD32
die Möglichkeit, Amiga Peripherie zu
verwenden. Es wird der Anschluss eines
Diskettenlaufwerks sowie einer Festplatte
unterstützt. Overdoc plant, eine Compact
Flash Karte anstatt der Festplatte zu
verwenden. Leider passte der Adapter
nicht in das SX32 und muss noch angepasst
werden.
Eine kleine Besonderheit
am Commodore Treffen waren die beiden
Vertreter aus der Spectrum-Ecke. LCD
brachte einerseits einen gemoddeten
Spectrum 128+ sowie einen aufgerüsteten
ZX Spectrum Clone namens SAM Coupé 512
mit. Letzterer besitzt eine
Speicherweiterung von 512K sowie ein
Diskettenlaufwerk. Auch bietet das Gerät
eine größere Farbauswahl, welche als
Paletten zur Verfügung gestellt werden.
LCD hat einen Bildkonverter plus
Interlace Bildbetrachter entwickelt, mit
dem man Bilder vom PC auf dem Gerät
darstellen kann. Die Qualität war sehr
gut und erinnerte ein wenig an den Amiga.
Den Weg in die
Vergangenheit beschritt Stefan Egger, der
eine originale Schreibmaschine aus den
60er Jahren aus dem Hause Commodore
präsentierte. Ganz ohne Strom war das
Gerät sofort einsatzbereit. Begleitet
wurde das edle Teil von einer Commodore
Uhr CBM TIME mit LCD Display
sowie einem Taschenrechner des Typs 798D.
Letzterer verwendet Nixie Röhren zur
Anzeige der Ziffern und erlaubt damit
einen Blick in die Zeit vor der Erfindung
der Leuchtdiode. Richtig modern hingegen
mutete der beigestellte C64G mit 1541U
und 4-Spieler-Adapter samt Joysticks an,
der die Gäste zu einer Runde Le Mans
einlud.
Ein weiterer Eyecatcher
war das Chameleon Modul samt
Extenderplatine, die Thomas Dorn
mitbrachte. Wie man vermuten konnte,
entwickelt sich das Modul mehr und mehr
zu einem Computer für die Hosentasche.
Nur bedingt brauchbar als C64 Cartridge,
hat man eher einen lauffähigen C64 oder
Amiga in Kleinformat in Händen. Wem das
zu klein war, der konnte sich von
angestrengten Hinschauen bei einer Runde
Bombmania erholen. Da ein solches Spiel
zünftig nur auf der entsprechenden
Hardware zu spielen ist, übernahm der
SX64 mit 4-Player Adapter die
anspruchsvolle Aufgabe.
Außerdem zu sehen war
ein C128-D Metall, an dem versucht wurde,
eine Demo zu programmieren sowie ein C64c
mit 1541-II. Exotisch präsentierte sich
der japanische C64, welcher allerdings
nicht funktionierte. Das Gerät besitzt
eine Tastatur mit japanischen Zeichen
(statt den standardmäßigen Symbolen)
und einen entsprechend modifizierten
Charaktergenerator.
Und so kann man auch
dieses Jahr von einem sehr gelungenen
Treffen sprechen. Die ausgewogene
Mischung an Hardware brachte eine
Vielseitigkeit hervor, die wir bis dato
nur selten zu Gesicht bekamen.
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